Literatur zur Blauen Stunde 2023 - 29. Januar

Wenn es dunkel wird, erwacht die Fantasie. Dies ist die Stunde, in der schöne und wahrhaftige Geschichten erzählt werden. In diesem Jahr geht es um die Lebensgeschichten von drei Frauen und einem Mann, alle teilweise in Nordhessen zuhause. Alle haben sie Geschichte geschrieben. Anhand von Biografien, Tagebüchern und literarischen Zeugnissen erfahren wir etwas über ihr Leben, ihren Alltag, ihre Hoffnungen und Enttäuschungen.

 

Am Sonntag, 29. Januar 2023, 16 Uhr startet das Schwälmer Dorfmuseum Holzburg mit dem Format "Literatur zu Blauen Stunde" ins neue Jahr.

 

Wir stellen die weitgehend unbekannte, bzw. vergessene Poetin Henriette Keller-Jordan (1835-1909) vor, die u.a. in der Lose-Mühle in Schrecksbach lebte.

 

Ihr Vater, Sylvester Jordan - "Vater" der Kurhessischen Verfassung von 1831 - war ein damals berühmter Mann. Ihr Großvater Paul Wigand - nicht weniger berühmt und Freund der Brüder Grimm, hatte mit ihnen zusammen in Marburg studiert.

Die gebildete und begabte Professorentochter Henriette Jordan hatte 1854 den Schrecksbacher Bauernsohn Eckhard Keller geheiratet und war mit ihm nach Mexiko ausgewandert. Schnell stellte sich heraus, dass die Ehe gescheitert war. Aber erst 1876 traute sich Henriette den ungeliebten Mann zu verlassen und sich ein eigenes Leben als Schriftstellerin aufzubauen. Ein mutiger und befreiernder Schritt für die mehrfache Mutter! Und sie hatte Erfolg als Schriftstellerin. Mit ihren Romanen und Erzählungen konnte sie sich einen bescheidenen Lebensunterhalt aufbauen. 1909 starb Henriette Keller-Jordan in München.


Berndt Schulz und Heidrun Merk porträtieren in der ersten Folge der Blauen Stunde eine Frau, die lange Zeit in einer unglücklichen Beziehung ausharrte, bevor sie den Mut aufbrachte ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben zu führen.


Es gibt Tee und Gebäck am knisternden Kaminfeuer.

Einritt 6.- Euro