Keramik der Schwalm

Das Schwälmer Dorfmuseum Holzburg zeigt vom 2. September bis 21. Oktober 2018  die Ausstellung „Keramik aus der Schwalm“. Die Schau ist in Kooperation mit Monika Dörrbecker, studierte Keramikerin und Inhaberin der Museums-Töpferei Werner Dörrbecker in Treysa entstanden.


 Zum Abschluss der Ausstellung laden wir Sie am Sonntag, 21. Oktober 2018 um 16 Uhr zum Vortrag "Irdenware, Fayence und Porzellen - Ein Überblick über die Geschichte der Keramik" in den blauen Saal ein.

Blumenübertopf Muffelmalerei, Hanauer Fayence, mhk Kassel
Blumenübertopf Muffelmalerei, Hanauer Fayence, mhk Kassel

Der profunde Keramikkenner Dr. Anton Merk beleuchtet in seinem Vortrag 8.000 Jahre Keramikgeschichte und stellt Gebrauchsgefäße von Mesopotamien, China, Ägypten bis Europa vor.

 

Es geht um Formen und Dekore,  um Funktionen und Verwendung ebenso wie um die Entwicklung keramischer Techniken (Brände und Glasuren etc.).


Die Ausstellungen "Keramik in der Schwalm" im Schälmer Dorfmuseum Holzburg und  "Irdene Angelegenheiten", die noch bis zum 28. Oktober 2018 in der Galerie Holzburg  zu sehen ist, können ab 14 Uhr besichtigt werden.

„Keramik ist ambivalent – in der Form zerstörbar – aber die stabilste Hinterlassenschaft der menschlichen Kultur“, so die leidenschaftliche Keramikerin Monika Dörrbecker, die damit die Bedeutung von Keramik über die Jahrtausende auf den Punkt bringt.

 

Scherbenfunde geben nicht nur Aufschluss über Ess- und Trinkgewohnheiten, Vorratshaltung, Garungstechniken, Herstellungs- und Brenntechniken,  sondern erzählen auch etwas über ästhetische Vorlieben, Glasuren und Bestattungsrituale.

Folgerichtig beginnt die Ausstellung mit Scherben, die von verschiedenen Fundorten in Treysa stammen: Einem Kugeltopf vom Hexenturm, Dreifüßen und Grapen (Töpfe mit drei Beinen) aus dem Töpferweg, einem Henkeltopf aus der Strauchgasse sowie Kachelfragmenten aus der Renaissance, u.a. auch einem berühmten Berman-Kachel-Fragment, das am Marktplatz in Treysa gefunden worden ist.

Außer Ölkrügen und Schüsseln aus der Töpferwerkstatt Dörrbecker aus dem 19. Jahrhundert, wird aufgelegte Irdenware aus Marburg, Treysa und Großensee gezeigt sowie ein Bartmannkrug von Konrad Dörrbecker (wann?). Ergänzt werden die Stücke mit Irdenware und Steinzeug aus dem Bestand des Schwälmer Dorfmuseums. Holzburg.

In nahezu jedem Schwälmer Haushalt war die buntbemalte Irdenware, die Vorratsgefäße und Kuchenformen mit der berühmten Lehmglasur aus der Töpferei Dörrbecker zu finden. Ein kleines Highlight stellt das Gesellenstück von Werner Dörrbecker dar, das in seiner Marburger Lehrwerkstatt Elisabeth Schäfer entstanden ist.

Als eigene Einheit in der Ausstellung sind die hochwertigen Fayencen der kurzzeitig in Treysa ansässigen Künstlerin Else Hofmann anzusehen, die Puppen, Tiere und Kindergeschirre hergestellt hat.

Die Ausstellung endet mit einer aktuellen Arbeit der „frischgebackenen“ Keramikerin Barbara Bauer, die das Töpferhandwerk an der Fachschule in Landshut erlernt hat.

Öffnungszeiten: immer sonntags von 14 bis 17 Uhr

 

Die Eröffnung der Ausstellung am 02.09. stiess bereits auf grosses Interesse: