Jagdwochenende vom 23./24. September 2017

 

Herbstliches Highlight im Schwälmer Dorfmuseum Holzburg:
„Horrido und Hallali“  -  Das Thema Jagd gestern und heute

Jagdwochenende vom 23./24. September 2017

 

Seit dem Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert war die Jagd Ausdruck von herrschaftlicher Macht und ausschließlich dem Adel vorbehalten. Bürger, Bauern und Frauen waren von der Jagd ausgeschlossen.

Heute ist die Jagd längst von einem adeligen Amüsement zu einer nachhaltig agierenden Umwelt- und Naturschutzaufgabe geworden. Ohne regulierenden Eingriff der Jäger in unseren Wildbestand würden Wildschwein, Fuchs, Waschbär und Co. noch mehr Schaden in unseren Wäldern und Fluren anrichten.

 

Das Schwälmer Dorfmuseum Holzburg widmet sich am 23. und 24. September 2017 unter dem Titel „Horrido und Hallali“ der Geschichte der Jagd früher und heute und spannt den Bogen von historischen Jagdtechniken und -ritualen bis zu den aktuellen Aufgaben der Jagd- Fisch- und Forstwirtschaft.

 

„Ein absolutes Highlight für uns in diesem Jahr“, so der Vorsitzende des Museumsvereins Klaus Hahn.

 

Los geht es am Samstag, 23. September 2017 ab 14 Uhr. Im Blauen Saal und in der sogenannten Heimatstube im OG des Museums werden gleich zwei Ausstellungen eröffnet, die unterschiedliche Aspekte des Themas zeigen.

 

Geht es bei der im Blauen Saal ausgestellten jagdgeschichtlichen Privatsammlung von Bernhard von Strenge – ehemals Leiter der Forstverwaltung Neukirchen - um Objekte, die die Kulturgeschichte der Jagd illustrieren, wird im OG des Museums ein Bilderzyklus gezeigt, der unter der Bezeichnung „Die Niddaer Sauhatz von 1633“ in die Geschichte eingegangen ist.

 

Hans Merle, Holzburg vom Verein für Hessische Geschichte und Landeskunde e.V. hat eine Schau zusammengestellt, die die Zeichnungen des Malers Valentin Wagner (um 1610-1665) in Kopien vorstellt. Mit spitzer Feder und viel Sinn für Humor dokumentiert Wagner mitten im Dreißigjährigen Krieg ein fürstliches Jagdgeschehen, das auf Einladung des Landgrafen Georg II. von Hessen Darmstadt vom 23. September (!!) bis 16. November 1633 im ehemaligen Amt Nidda stattgefunden hat.

Jagdrituale und -techniken werden im Bilderzyklus ebenso gezeigt wie die geladenen adeligen Gäste mit ihren Jagdtreibern und Hunden.

 

Laufzeit beider Ausstellungen bis Sonntag, 8. Oktober 2017, immer sonntags von 14 bis 17 Uhr.

 

Am Samstag Abend findet ab 19 Uhr im Blauen Saal ein mehrgängiges Jagdessen statt.

Angereichert wird das Menü mit Jagdliedern, begleitet von Johannes Schnell auf dem Akkordeon sowie mit literarischen „Zwischengerichten“ à la Baron von Münchhausen, zusammengestellt und präsentiert von Heidrun Merk und Berndt Schulz.

 

Anmeldung unter 06698/919816. Der Preis in Höhe von 30.- Euro pro Person muss vor Beginn der Veranstaltung auf das Konto des Schwälmer Dorfmuseums Holzburg IBAN DE92 530 93200 000 2913232 überwiesen werden. Barzahlung vor Ort ist nicht möglich!

 

Am Sonntag, 24. September beginnen wir um 11 Uhr mit einem Jagdfrühstück, wie es einst zu einer historischen Parforcejagd (französische Hetzjagd) gereicht wurde.

Die Leiterin des Schwälmer Dorfmuseums, Heidrun Merk informiert dazu über verschiedene historische Jagdtechniken.

 

Danach, ab ca. 12 Uhr blasen die Jagdhornbläser des Kreisjagdvereins Ziegenhain zum Aufbruch.

An verschiedenen Stationen im Unterdorf und in der „Hohle“ werden von 12 bis 16 Uhr Informationen rund um die Themen Weidwerk, Wildtiere, Ansitzjagd und Hundehaltung sowie über die heutige Bedeutung der Jagd- und Forstwirtschaft angeboten.

Es erwarten Sie ein Schießkino, Ausrüstung zur Jagd, alte historische Jagdgegenstände, Vorführungen von Jäger und Hund, viel Natur mal anders dargestellt, sowie verschiedene Bauarten von Hochsitzen.

 

Für Kinder gibt es ein Ratespiel. Die „Sonntagssinger“ begleiten die Veranstaltung mit Jagdliedern.

Aufgrund der Sonderausstellung beträgt am 24. September der Museumseintritt 5,- Euro.

 

Am Samstag, 30. September 2017, 19 Uhr spricht Dr. Anton Merk im Blauen Saal des Museums über den heute im Schloss Fasanerie bei Fulda aufbewahrten Bilderzyklus von Johann Heinrich Tischbein d. Ä. „Die Reiherjagd des Landgrafen Friedrich II. von Hessen-Kassel (1720-1785)“, der ursprünglich für das Jagdschloss Wabern angefertigt worden ist.

 

Am Sonntag, 8. Oktober, 11 Uhr ist im „Erzählcafé“ des Museumscafés, Bernhard von Strenge zu Gast. Strenge, Buchautor des Bandes „Jagen in Schwalm und Knüll – Historisches aus dem Herzen Hessens“ (Melsungen 2011), plaudert mit Heidrun Merk aus seiner reichhaltigen Erfahrung als ehemaliger Forstdirektor in Neukirchen.